Mord in feinen Kreisen (German Edition) by Thomas Gabi

Mord in feinen Kreisen (German Edition) by Thomas Gabi

Autor:Thomas, Gabi [Thomas, Gabi]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Magie, Humor, Spuk, Zwerg, Zwerge, Fantasy, Spannung, Kriminalroman, Action, Werwolf, Abenteuer, Krimi, lustig, Kobolde
veröffentlicht: 2014-10-20T22:00:00+00:00


An einem kleinen, runden Tisch saß der junge Mann, eher noch ein Junge, den die beiden von den Akten her kannten. Er schien sich für all den Tumult um Benny nicht zu interessieren, sondern blickte gedankenversunken in sein Glas Wasser. Kasim musste deutlich jünger sein, als Lilly gewesen war. Er wirkte übernächtigt und mitgenommen.

„Ist hier noch ein Platz frei?“, fragte Benny. Kasim nickte, brachte den beiden aber kein weiteres Interesse entgegen. Auch Ronda und Benny ignorierten von nun an seine Anwesenheit und begannen, sich zu unterhalten.

„Hast du das vom Hungrigen Howie gehört?“, fragte Benny. „Er hat eine Leiche gefunden, im Cilan.“ Der Elf gab sich die beste Mühe, alles so klingen zu lassen, als sei Howie ein üblicher Bestandteil seines Lebens.

„Ach je, ich habe es gehört“, antwortete Ronda. „Die kleine Lilly war es. Von den Kensington-Knightleys. Anscheinend werden auch die Reichen und Schönen nicht von Tragödien verschont.“

Kasim wurde hellhörig. Benny und Ronda bemerkten, dass er sie musterte. Sie ließen sich aber nichts anmerken, sondern sprachen weiter.

„Weißt du, ich kannte die Kleine“, sagte Ronda. „Ich habe einmal kurz bei den Knightleys gearbeitet, als Zimmermädchen.“

Benny pfiff anerkennend durch die Zähne.

„Ui, wie kommt man denn zu so einem Job? Der war doch sicher klasse bezahlt.“

„Das war ein günstiger Zufall. Ich bin aber gleich wieder gefeuert worden. Ich habe ein Diamanten-Diadem mitgehen lassen. Das sah einfach toll aus in meinen Locken!“

„Ach, du bist echt doof!“, erwiderte Benny kopfschüttelnd. „Da wäre doch weit mehr drin gewesen, wenn du vorsichtig gewesen wärst!“

Ronda zuckte mit den Schultern.

„Was soll’s! Aber, Mann, was war die alte Kensington-Knightley sauer, als sie es gemerkt hat! Ein Schauspiel ohne Gleichen war das, ich dachte, sie platzt gleich vor Wut. Die waren alle irgendwie schräg drauf, nur Lilly nicht, die war in Ordnung. Die behandelte einen nicht wie einen Dienstboten. Die war eine echte Freundin. Ich mochte sie echt gerne.“

Kasim wandte sich Ronda zu und zögerte noch einen Moment lang, ehe er sie ansprach.

„Du kanntest Lilly?“

„Klar, ich möchte wissen, welches Schwein sie umgelegt hat!“ Ronda blickte Kasim an. „Kanntest du sie auch?“

Kasim ließ den Kopf sinken.

„Ja. Sie hat mir oft aus der Patsche geholfen und mir ein paar Silberlinge zukommen lassen, wenn ich seit Tagen nichts gegessen hatte. Sie hatte mehr Herz als der Rest ihrer Familie zusammen.“

„Howie hat gesagt, sie hätte ein komisches Zeichen auf der Haut gehabt, einen Wolfskopf. Ich wette, dass es Urdaks Zeichen war. Was sucht so ein reiches Mädchen bei Urdak?“

„Lilly war oft bei ihm“, antwortete Kasim. Offenbar hatte er Vertrauen gefasst. „Durch ihn kam sie an Rauschkräuter heran, und die wildesten Partys steigen sowieso bei ihm. Lilly verstand sich anfangs prächtig mit Urdaks Leuten, aber später wurde sie immer unglücklicher. Solche Freunde wollen erst Spaß, aber bald darauf fangen sie an, Forderungen zu stellen. Sie hätte wissen müssen, dass man sie nicht einfach so wieder gehen lässt. Sie wusste einfach zu viel.“

„Was soll sie denn gewusst haben, was hier nicht jeder weiß?“, fragte Benny. „Es ist kein Geheimnis, dass Urdak kein Musterknabe ist.“

Kasim lehnte sich näher zu Ronda und Benny herüber und sah sich verstohlen um.



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